In Gesundheits- und Pflegeberufen sind für eine sichere Desinfektion der Arbeitskleidung validierte und zertifizierte Aufbereitungsprozesse erforderlich. Vom Waschen zu Hause ist wegen des damit verbundenen Infektions- und Gesundheitsrisikos abzuraten.
Eine Studie der Universität Bonn sorgte Ende vergangenen Jahres für große Aufmerksamkeit. Ärzte des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH) wiesen nach, dass antibiotika-resistente Keime über eine Waschmaschine verbreitet werden können. In diesem Fall wurde die Babykleidung auf einer Säuglingsstation mit einer handelsüblichen Haushaltswaschmaschine gewaschen. Über die Kleidung wurden mehrere Neugeborene infiziert.
Diese Erkenntnis ist auch für den pflegerischen Bereich relevant. Denn viele Pflegekräfte nehmen ihre, in der Einrichtung oder im ambulanten Dienst getragene Kleidung zum Waschen und Bügeln mit nach Hause. Die Gefahr: Mit der kontaminierten Arbeitskleidung können krankheitserregende Keime in das private Umfeld getragen werden. „Erstaunlich vielen Einrichtungen und Praxen ist gar nicht klar, dass auch die Kleidung der Mitarbeiter ein Hygienerisiko darstellen kann“, erklärt Heiko Mackert, Leiter Produkte und Verbände beim Textildienstleister Mewa. „Dabei wird übersehen, dass auch Pflegekräfte mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Berührung kommen können.“ Im Vergleich zur Aufbereitung durch einen professionellen Textilservice könne das Waschen in der eigenen Haushaltswaschmaschine jedoch keine sichere Desinfektion der Arbeitskleidung garantieren, so Mackert.
Professionelle Aufbereitung von Berufskleidung
Potenziell mit Keimen belastete Wäsche, muss unter den Gesichtspunkten des Patientenschutzes, der Arbeitnehmerfürsorge und der Haftungsprävention einen gesicherten und kontrollierten Aufbereitungsprozess durchlaufen, bevor sie wieder zum Einsatz kommt. Darauf verweisen Experten des Deutschen Textilreinigungsverbands (DTV). Heiko Mackert: „Das fängt schon damit an, dass wir bei Mewa die Berufsbekleidung aus Praxen und anderen Gesundheitseinrichtungen streng getrennt von anderer Berufskleidung einsammeln und behandeln. So werden Kreuzkontaminationen verhindert.“ Die professionelle Aufbereitung erfolge mit industriellen Großwaschmaschinen und unterliege einer ständigen Hygiene- und Qualitätsüberwachung, so der Fachmann. „Unsere Waschverfahren werden nach der europäischen DIN-Norm EN 14065 durchgeführt und sind mit dem wfk-Siegel für Textilhygiene zertifiziert. Das Pflegepersonal kann damit absolut sicher sein, nach der Pflege hygienisch einwandfreie Arbeitskleidung zu erhalten.“
Textilsharing entlastet Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
Die Möglichkeit Berufskleidung zu mieten, wird laut Mackert im Pflegebereich noch relativ wenig genutzt. Er sagt: „Dabei kann durch Textilsharing ein ganzes Paket von Aufgaben an einen Profi abgegeben werden, der sich mit nichts anderem beschäftigt – angefangen von der Beschaffung, über die kontinuierliche Bedarfsanpassung bis eben zur Pflege und hygienischen Aufbereitung der Textilien.“ Insbesondere von ambulanten Pflegediensten sei häufig der Hinweis zu hören, dass eine zentrale Versorgung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Arbeitskleidung bedingt durch den mobilen Einsatz kaum möglich sei. Ein Argument, dem Mackert widerspricht: „Wir fragen dann, ob es regelmäßige Teambesprechungen gibt, und die Sache ist geklärt. Aus unserer Sicht ist Textilsharing und verbunden mit einer professionellen Aufbereitung der Arbeitskleidung für Teams ab vier bis fünf Personen unter hygienischen und auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine lohnende Entscheidung.“
Heiko Mackert
Leiter Produkte und Verbände
„Unsere Waschverfahren werden nach der europäischen DIN-Norm EN 14065 durchgeführt und sind mit dem wfk-Siegel für Textilhygiene zertifiziert. Das Pflegepersonal kann damit absolut sicher sein, nach der Pflege hygienisch einwandfreie Arbeitskleidung zu erhalten.“